10 Siebträger für den gehobenen Espresso Zuhause

Wer Zuhause einen Espresso wie in Italien trinken möchte, braucht dafür eine Siebträgermaschine. Wir haben uns zehn italienische Siebträgermaschinen angesehen, mit denen der perfekte Espresso auch Zuhause gelingt.

Aquila Deluxe von Quick Mill

Perché una Aquila Deluxe: Der Klassiker von Quickmill wurde kürzlich runderneuert, mit dem Ergebnis, auch die nächsten Jahre wieder up to date zu sein.  Besonders stolz ist man auf die volumetrische Rotationspumpe, die einer Gastromaschine durchaus würdig wäre. Die Technik ist bewährt (E61 Brühgruppe) und teilweise recht pfiffig ergänzt (professioneller Druckwächter, automatische Abschaltung). Der Zweikreiser schnurrt wie ein Kätzchen und leistet zuverlässig seinen Dienst. Bei der Optik gibt es keine Experimente. Entsprechend macht man hier nichts falsch und bekommt auch äußerlich eine solide Maschine. Die gezogene Espressoqualität ist reproduzierbar einwandfrei.

BZ10 von Bezzera

Perché una BZ10: Würde man eine Wahl zum beliebtesten italienischen Zuhause-Siebträger starten, die „BZ10“ hätte gute Chancen auf einen Spitzenplatz. Warum? Zu Recht! Denn für einen Preis von 1.000 Euro bekommt der Espressofan hier alles, was nötig ist: ein hochwertiges Edelstahlgehäuse, den Doppel-Manometer (gleichzeitig auch das Design-Highlight) für Kessel- und Pumpendruck, einen Boiler im Zweikreissystem und die schnell aufheizende hauseigene Brühgruppe. In Sachen Espresso und Milchschaum macht die Maschine, was sie machen soll: guten Espresso und feinen Milchschaum. Wer aus dem Gerät herausgewachsen ist, den holt Bezzera auch gleich mit der rd. 450 Euro teureren Version „BZ13 S DE“ mit tüftlerischem PID-System ab.

Carisma S1 von Faema

Perché una Carisma S1 : Faema ist für Italophile ein Name wie Piaggio oder Alfa Romeo, ein Klassiker eben. Tatsächlich rührt dieser Ruhm aus der Tradition der Barmaschinen, den 1950er-Jahren und dem Jahr 1961, als man die legendäre E61 auf den Markt brachte. Tatsächlich erinnert die „Carisma S1“ auch ein wenig mit ihrem Retrolook an die 60er-Jahre. Der Preis ist unter anderem durch die verbaute PID-Technik (das schicke runde blaue Display) und das erstklassige Innenleben gerechtfertigt. Die Aufheizphase ist kurz, die Espressoqualität gut. Ein Gerät für Espressotüftler. Wer ein paar hundert Euronen mehr drauflegt, bekommt mit der A1-Version übrigens fünf Knöpfe und mehrere Automatikfunktionen dazu.

Cuadra von La Nuova Era

Perché una Cuadra: Das Wichtigste zuerst: Bei aller fancy Optik, unter der Haube hat die „Cuadra“ seit Jahren bewährte, langlebige Espressotechnik. Man macht also nichts falsch, wenn man sich diese Maschine neben den Smeg-Kühlschrank stellt. Die Formensprache hebt sich erfreulich ab vom kubistischen Edelstahleinerlei, ist aber natürlich Geschmackssache. Zwar dauert es ein wenig, bis der Zweikreiser auf Betriebstemperatut ist, dann läuft er aber wie ein Uhrwerk und liefert reproduzierbare Qualität am Fließband. Wir hatten sensorisch überwältigende Godshots in der Tasse. Eine ideale Maschine für Einsteiger, die nach Höherem streben und für ihr Geld einen echten Hingucker möchten.

Domobar Super PID von Vibiemme

Perché una Domobar Super PID: Selten hatte die Bezeichnung Semiprofessionell mehr Gewicht als bei der „Domobar Super PID“ von Vibiemme aus Cinisello Balsamo bei Mailand. Neben der robusten Optik und Verarbeitung sind es vor allem die PID-Technik (zur Regelung der Brühwassertemperatur), der optionale Festwasseranschluss und der Preis, der – hätten wir ein Programmkino mit gemütlicher Caféecke – uns dazu veranlassen würde über die zweikreisige Maschine nachzudenken. Für Otto Normalaufschäumer ist die Maschine absoluter Luxus. Aber: eben auch wunderbarer Luxus, der sich besonders in der immensen Power des Dampfkessels Bahn bricht. Dass die zeitlose Schöne auch sonst nahezu alles unter der Haube hat, was technisch machbar ist, versteht sich bei diesem Ansatz beinahe schon von selbst.

elba² von Noveseinove

Perché una Elba²: Ganz schön schlank kommt die „Elba²“ daher. Nur das Nötigste ziert die zweikreisige Maschine, die kaum breiter als ein Briefbogen ist. Bei der Technik setzt man auf Bewährtes, wie die E61-Brühgruppe, Erfreuliches, wie die besonders leise Vibrationspumpe und Erstaunliches, wie das Fehlen eines Heißwasserauslaufes für die teetrinkende Verwandtschaft. Der Preis ist im gehobenen Mittelfeld und kann, wenn man sich für die „Elba¹“ (ohne schickes Zierholz) entscheidet, sogar noch mal ordentlich gesenkt werden. Alles in allem ein zuverlässiges Espresso-Arbeitstier für Edelstahlfans mit einigen Verarbeitungshighlights und erstklassiger Performance. Golfklasse mit Sonderausstattung.
Preis ca. 1.290 €

Junior Ela von BFC

Perché una Junior Ela: Sie suchen nach einem megazuverlässigen Arbeitstier? Mehr Elefant als Gazelle? Dann sollten Sie sich die „Ela“ genau anschauen. Das mit dem Elefanten ist dabei keineswegs despektierlich gemeint. Schwer ist die Maschine, solide gebaut, langlebig und die E61-Brühgruppe vergisst niemals ihre Aufgabe. Nutzer berichten, dass die Maschine selbst nach einem Jahrzent noch problemlos ihr Tagewerk vollbringt. Neu ist das doppelte Manometer, es zeigt Pumpen-  und Kesseldruck an. Letzterer kommt aus einem Kupferkessel mit 1,3 Liter Volumen. In der Version mit gebürstetem Edelstahl sieht die „Ela“ zudem richtig gut aus. Fast schon gazellengleich.

Micro Casa von Elektra

Perché una Micro Casa: Der Name ist zwar etwas sperrig: „Elektra Micro Casa SXC Semiautomatica”, doch die Maschine aus Treviso ist dafür umso eleganter. Sie ist eine Reminiszenz an die großen Barmaschinen Anfang des letzten Jahrhunderts und damit eben kein schlichter Edelstahlkubus wie so oft schon gesehen. Elegant und formschön steht die über einen halben Meter hohe Maschine als Solitär in jeder Küche. Der Brühkopf besteht komplett aus verchromtem Messing und kommt auch bei Barmaschinen zum Einsatz. Für Ihre Café-Bar zu Hause beim Familienfest ist die Maschine auf jeden Fall geeignet. Der 2-Liter-Kessel schafft locker 18 Espressi am Stück.

Linea Mini von La Marzocco

Perché una Linea Mini: Auf die Idee, eine Maschine mit „Mini“ zu betiteln die jenseits der 4.000-Euro-Grenze liegt, kann auch nur ein Hersteller kommen, der ansonsten in der Champions League der Barmaschinen spielt. Darüber hinaus ist hier – neben dem Preis – alles maxi. Das Design ist ikonisch und bereits ein Klassiker, die Technik über jeden Zweifel erhaben (auch wenn Tüftler zu wenige Einstellungsmöglichkeiten daran finden werden) und die Espresso- und Lattequalität eine Weltsensation. Eine Maschine für das Zuhause von Architekten. Eine Maschine für den BMW-Chefdesigner. Die Maschine, auf der wir in der Redaktion die Espressi testen.

Oscar II von Nuova Simonelli

Perché una Oscar II: Das Alphabet will es so, dass die teuerste und die günstigste Maschine in unserer kleinen Übersicht zusammen stehen. Schauen Sie jetzt also nicht nach links auf die „Linea Mini“, wenn wir Ihnen sagen, dass Sie für 700 Euro hier eine Maschine bekommen, die modern aussieht, als Zweikreiser zuverlässig und temperaturstabil ihre Arbeit verrichtet und dank Bauteilen aus dem Barprogramm von Nuova Simonelli (Ventile, Kupferrohre, Messingverschraubungen) durchaus als hochwertig anzusehen ist. Natürlich reicht das noch nicht für die Champions League aber in der Serie A durchaus für einen Platz im gesicherten Mittelfeld.