Fünf High End Filterkaffeemaschinen im Crema Test

Um den High End Filtermaschinen auch High Class Geschmack entlocken zu können, kommen bei unserem Test erstklassige Bohnen von Röstmeister Benjamin Pozsgai in die Filter: Der „Huila Hoop“ wuchs auf der Finca Monteblanco in der Region Huila in Kolumbien, bevor er von Benson Coffee veredelt wurde und zeichnet sich durch herrlich klare Fruchtnoten von gelbem Steinobst und dunklen Beeren, eine schöne Süße und einen ausgewogenen Körper aus. Die empfohlene Dosierung bei Filterkaffee reicht über Angaben von 40 Gramm Kaffeepulver pro Liter Wasser bis hin zu 60 Gramm, dem ECBC und SCA Standard. Für diesen Test entscheiden wir uns für die Goldene Mitte, 50 Gramm mittelgrob mit der Rancilio Rocky SD gemahlen. Alle getesteten Maschinen fordern Standard-Papierfilter der Größe 4. Obwohl wir uns sonst streng an die jeweilige Gebrauchsanweisung halten, fügen wir die Filter betreffend noch zwei zusätzliche Schritte ein: Für einen besseren Sitz im Filterhalter klappen wir die Ränder um und spülen anschließend mit heißem Wasser durch, um den Papiergeschmack loszuwerden. Da auch Fette und Öle im Papier hängen bleiben, weist mit Papierfilter gebrühter Kaffee tendenziell einen geringeren Körper auf. Getestet werden die Kategorien Design, technische Features, Handling und Geschmack. Die wichtigsten Details folgen zum Vergleichen nochmals tabellarisch.

Moccamaster

In der Barista-Welt gefeiert und in den Sozialen Netzwerken gehypt: Der Moccamaster trug in den letzten Jahren einen enormen Teil dazu bei, Filterkaffeemaschinen wieder hip zu machen und vermochte selbst eingefleischte Brühmeister davon zu überzeugen, das Kaffeekochen einfach mal einer Maschine anzuvertrauen. „Die Hersteller der besten Kaffeemaschine der Welt“ lautet es auf der Homepage des niederländischen Herstellers Technivorm. Etwas Recherche klärt auf, dass es sich hierbei nicht etwa um eine selbstverherrlichende Eigenbezeichnung handelt, sondern ein Zitat aus dem US-Magazin „Wine Spectator“ aus dem Jahre 2002, indem ein Vorfahr des aktuellen Modells aus dem Hause Technivorm zum Testsieger gekürt wurde. Seit Entwicklungsbeginn 1968 wird jedes Stück „met de hand gemaakt“ und vor dem Versand individuell geprüft. Die über fünfzigjährige Erfahrung in der Produktion und die fünfjährige Herstellergarantie schaffen Vertrauen, ebenso die zweifache Prämierung durch ECBC und SCA. Alle verbauten Teile werden als äußerst langlebig angepriesen. Sollte doch einmal etwas kaputt gehen, können Ersatzteile online zu fairen Preisen nachbestellt werden, sodass es sich noch lohnt, auszutauschen statt wegzuwerfen – in Zeiten geplanter Obsoleszenz ist dies leider zu einer lobenswerten Seltenheit geworden. Wie nicht anders erwartet macht der Moccamaster einen hochwertigen und soliden Eindruck. Beim Design setzt der Hersteller auf den bewährten Retro-Look, der sich noch immer an der Optik des ersten Modells aus den 1960er Jahren orientiert. Neben unserer Testmaschine in Yellow Pepper gibt es 17 weitere fancy Farben, damit für jeden Geschmack und für jede noch so durchgestylte Küche genau das Richtige dabei ist. Zu den wichtigsten Features zählen die stabile Brühtemperatur von 92-96°C, die je nach Wasser- und Kaffeemenge variierende Durchlaufzeit von 4-6 Minuten und die Warmhalteplatte mit Hoch-Niedrig Schalter, die den Kaffee in der Glaskanne nicht noch einmal kocht, sondern 40 Minuten lang auf 80-85°C Trinktemperatur hält. Der Wasserdurchlauf mit neun gut verteilten Löchern wurde entwickelt, um das Wasser optimal auf dem Kaffeebett zu verteilen, damit es weder zur Überextraktion in der Mitte noch zur Unterextraktion an den Rändern kommt.

Genug der Theorie, schauen wir uns das Gerät nun mal in Aktion an: Bevor es heiß hergeht wird der mit Mahlgut befüllte Filterhalter in die Vorrichtung eingesetzt und die Kanne darunter geschoben. Diese sitzt recht stramm zwischen Heizplatte und Filterhalter. Nun noch Wasser in den Tank und Deckel drauf. Eine Aussparung am Rande ermöglicht es, den Brüharm nun manuell etwas nach hinten zu schwenken, was jedoch nicht zu empfehlen ist, wollen wir doch, dass das Wasser mittig hinein tropft. Ist die Abdeckung für den Filterhalter drauf, ist der Wasserdurchlauf aber auch fixiert. Der Neugierde halber lassen wir den Trichter unverschlossen, um die Wasserverteilung ganz genau beobachten zu können. Schon kann es losgehen. Nach der dank hochwertigem Kupfer-Heizelement erstaunlich kurzen Aufheizphase beginnt das Wasser leise gurgelnd durch die Löcher zu fließen, mal mit etwas mehr, mal etwas weniger Druck, sodass das Kaffeemehl stetig benetzt wird. Und dies ist der Moment, in dem sich nach all der Euphorie und Spannung doch eine leichte Ernüchterung breit macht: Statt gut verteilt in neun einzelnen Strahlen auf dem Kaffeebett zu landen, läuft das Wasser bereits am Brüharm zusammen und plätschert meist in einem einheitlichen Strahl hinunter oder wird druckbedingt nur durch die ersten Löcher geschossen. So löst sich das oft bemängelte Problem der ungleichmäßig extrahierenden Filterkaffeemaschinen aus Omas Zeiten auch nicht gänzlich. Als jemand, der seinen Kaffee sonst per Hand zubereitet, muss man sich stark zurückhalten, während des Brühvorgangs nicht durch Umrühren einzugreifen. Beim Herausziehen der Kanne wird das Tropfstopp-Ventil automatisch verschlossen, damit keine Restflüssigkeit auf auf die Heizplatte tropft. Die Glaskanne ist handlich und der Kunststoffdeckel bleibt beim Eingießen fest verschlossen. Im Ganzen ist das Handling der Moccamaster einfach, der Brühvorgang geht leise bei optimalem Zeitmanagement vonstatten. Geschmacklich ist der Moccamaster-Kaffee sehr leicht und bekömmlich, anfangs ist die Säure deutlich wahrzunehmen, dann macht sich eine leichte Süße im Mund breit.

Gastroback Design Brew Advanced

Auf den ersten Blick haben wir ein Moccamaster-Spiegelbild in silber vor uns stehen. Der Aufbau entspricht so ziemlich exakt dem des Niederländers: Links der durchsichtige Wassertank mit ebenfalls durchsichtigem Steigrohr, von dem aus der Brüharm gen Filterhalter ragt, rechts Trichter, Glaskanne und Heizplatte. Die beiden frappierendsten Unterschiede: Statt zwei einfachen Schaltern ist dieses Brühgerät mit einem digitalen Bedienelement ausgestattet. Auf dem blau beleuchteten LCD-Display wird die Uhrzeit angezeigt und signalisiert, wenn es Zeit zum Entkalken ist. Ein Timer mit festgelegtem Startzeitpunkt innerhalb der nächsten 24 Stunden kann aktiviert werden, damit man sich in der allmorgendlichen Hektik nicht um seinen Wakeup-Coffee kümmern muss. Da vorgemahlener, unverschlossen aufbewahrter Kaffee bekanntlich stark unter Aromaverlust leidet, ist dieses Vorgehen jedoch suboptimal. Das zweite Special ist der Tropfregler zum Einstellen der Tropfgeschwindigkeit: Je weiter dieser geöffnet ist, desto schneller läuft das Wasser durch den Filter, wodurch wiederum die Extraktion und somit der Geschmack des Kaffees beeinflusst wird. In der Gebrauchsanweisung ist zu lesen, dass man bei geöffnetem Tropfregler und somit schnell durchlaufendem Brühwasser einen milden, bekömmlichen Kaffee mit geringer Bitterkeit und Säure erhält und einen besonders kräftigen Kaffee mit herbem Geschmack, wenn das Tropf-Stopp-Ventil zunächst ganz geschlossen ist. Das Edelstahlgehäuse der Design Brew Advanced macht einen hochwertigen und soliden Eindruck, die Glaskanne mit Kunststofftülle wirkt robust. Statt in die Kanne kann der Kaffee auch direkt in einen To-Go-Becher gebrüht werden, ganz praktisch, will man seinen Kaffee lieber mit zur Arbeit nehmen. Wie beim Master wird das Brühwasser auf etwa 96°C erhitzt, die Warmhalteplatte auf 80-85°C. Als maximal für den Filter tragbare Kaffeepulvermenge werden ca. 70g bei mittlerem bis grobem Mahlgrad angegeben. Für den Test bereiten wir alles vor wie beim vorherigen Gerät. Durch etwas schwergängiges Drehen zur Rückseite hin wird der Trichter gelockert und kann sodann entnommen um mit Filter und Kaffeemehl präpariert werden. Auch hier ist das Wasser im Handumdrehen heiß und steigt durch das Röhrchen empor. Mit zugegeben leichtem Erstaunen stellen wir fest, dass die achtlöchrige Duschbrause das Wasser besser auf dem Kaffeemehl verteilt als beim bauähnlichen Konkurrenten und der Filterinhalt somit gleichmäßiger benetzt wird. Nach vollendetem Brühzyklus unbedingt auf Tropf-Stopp stellen, damit beim Entnehmen der Kanne kein Restkaffee auf die Wärmeplatte tropft. Das Ergebnis ist ein vollmundiger, intensiver Kaffee mit deutlich weniger Säure und leicht wahrnehmbarer Bitterkeit im Abgang. Die Gastroback brüht einen schmackhaften Kaffee in angemessener Geschwindigkeit, wobei sie einfach zu bedienen ist. Ein Liter Kaffee braucht nur geringfügig länger als mit dem Master. Für einen vollständigen direkten Vergleich der beiden Modelle wäre ein Langzeittest von Nöten, indem auch die Haltbarkeit und der Verschleiß der verbauten Komponenten berücksichtigt wird.

WMF Lumero

Für WMF geht das Modell Lumero an den Start. Gefertigt aus Glas und mattiertem Chromargan, einem Stahl mit hohem Chromanteil und silberähnlicher Optik, das von der Württembergischen Metallwarenfabrik seit 80 Jahren zur Veredlung verwendet wird. Ein optisches Schmankerl ist die  integrierte Unterbodenbeleuchtung, die während des Brühvorgangs erstrahlt. Wer nicht so auf Ambiente-Beleuchtung steht, kann die Helligkeit des Leuchtrings auf Wunsch auch verringern oder deaktivieren. Bei Betätigung der Entriegelungstaste auf der Oberseite schwenkt der Filterhalter leichtgängig heraus. Positiv fällt der herausnehmbare Wassertank aus BPA-freiem Tritan auf. Praktisch! Über das Bedienfeld mit Touch-Funktion kann die Uhrzeit eingestellt und ein Timer aktiviert werden, um den Brühvorgang bis zu 24 Stunden im Voraus zu programmieren. Ein Entkalkungssymbol leuchtet bei Fälligkeit automatisch auf. Wer sich nicht mit Displayeinstellungen abmühen möchte, kann nach Befüllen des Filters mit Kaffeemehl die Kaffeezubereitung über die Sofortstarttaste direkt beginnen. Auch dieses Gerät verfügt über ein Tropfstopp-Ventil und eine Warmhalte-Funktion, die den Kaffee bis zu 40 Minuten lang auf Serviertemperatur hält.

WMF verspricht die 100% Aroma Garantie – „Aroma Brühsystem“, „Aroma Schutzsystem“, „Aroma Kaffeekanne“. Wer so viel von Aromen spricht sollte wohl wissen, was er macht. Seit 1927 fertig WMF Kaffeemaschinen und profitiert somit von über 90 Jahren Erfahrung in diesem Sektor. In der Gebrauchsanweisung wird empfohlen, pro Tasse 5-7g mittelfein gemahlenen Kaffee zu verwenden, was einer Dosierung von 40-56g Kaffee pro Liter entspricht. Kommen wir zum „WMF Aroma Perfection“: Wir lesen weiter, dass die Aroma-Funktion aktiviert werden kann, möchte man einen stärkeren, aromatischeren Kaffee zubereiten, was sich insbesondere bei kleineren Mengen empfiehlt. Dazu muss vor Betätigung der Starttaste lediglich die Kaffeebohnentaste gedrückt werden. Und jetzt? Das Bedienheft verrät nur, dass die Zubereitungszeit sich nun etwas verlängert. Natürlich probieren wir beide Varianten und stellen im zweiten Durchgang ohne Aromaperfektion fest, dass das Ergebnis etwas dünner und flacher ist, jedoch mehr Fruchtnoten aufweist als die in der Tat voller und aromatischer schmeckende erste Portion.

Zur Betriebstemperatur werden keine weiteren Angaben gemacht. Die Wasserabgabe erfolgt über neun kleine Löcher, mittig in kleinem Radius über dem Filterhalter platziert. Leise brüht der Automat das Wasser und gibt es den Geräuschen nach zu beurteilen intervallartig in den Filter. Bald tröpfelt es in die Glaskanne. Nach etwas mehr als sieben Minuten fängt es an zu röcheln, der Brühvorgang ist also fast beendet. Das Ergebnis befinden wir als gut, der Kaffee ist mit seinem leichten Körper bekömmlich und kitzelt etwas mehr Süße heraus, als bei den beiden Vorgängern. Lediglich die Brühzeit ist etwas lang. Insgesamt ist das Handling der Lumero intuitiv und simpel, Wassertank und Filterhalter sind leicht zu befüllen und reinigen. Die Größe ist angemessen und das schlanke Design sehr elegant.

DeLonghi Clessidra

Die Clessidra kommt im schicken, filigranen Design daher, gefertigt grösstenteils aus Glas mit silberfarbenen Kunststoffelementen. Für dieses Aussehen konnte sie die Auszeichnung „reddot design award winner 2018“ einheimsen, was uns durchaus gerechtfertigt erscheint. Die Form der Clessidra, übrigens italienisch für Sanduhr, erinnert mehr an das Designerprachtstück Chemex als eine Filterkaffeemaschine. Auffällig ist die ungewohnt große, fast schon gigantische Glaskanne, unter deren Deckel sich der Filter befindet. Die an der Säule befindliche Anti-Drip-Taste wird durch den Bauch der Kanne gedrückt, sofern diese auf der schlanken Warmhalteplatte platziert ist. Am oberen Ende befindet sich schließlich der gläserne Wassertank. Soviel zur Optik – weiter zur Technik: Die Maschine verfügt über zwei Betriebsmodi, die über die einzigen zwei an der Vorderseite der Heizplatte angebrachten Knöpfe gewählt werden: Die linke Taste aktiviert die ECBC geprüfte „Optimum Coffee Brew“ Funktion, die rechte die „Pour Over“ Brühfunktion. Um die genauen Unterschiede aufzuschlüsseln, ziehen wir die Betriebsanleitung zu Rate: Die High Quality Brew-Funktion biete durch hohe Präzision beim Aufbrühen und stabiler Temperatur von 92-96°C einen optimalen Aromaauszug, die Pour Over Funktion soll laut Bedienungsanleitung durch den speziell entworfenen Duschkopf mit automatischer Wasserdurchflusskontrolle ein gleichmäßiges Durchziehen des Kaffeepulvers für intensives und reicheres Aroma garantieren. Empfohlen wird die Verwendung von „gemahlenem High Quality, Medium Filterkaffee“. Alles klar, dann mahlen wir unseren High Quality Huila Hoop mal und schauen, ob ein Praxistest mehr Erleuchtung bringt.

Der Filter Größe 4 wirkt etwas schmal für den zierlichen Filterhalter, weshalb wir uns noch einmal vergewissern, ob es sich wirklich um die richtige Größe handelt. Die Anleitung bestätigt. Das Einfüllen des Wassers geht aufgrund der großen Öffnung schnell und ohne Plämpern vonstatten. Übrigens sollte nie die Kaffeekanne zum Einfüllen des Frischwasser benutzt werden, da hier häufig noch Kaffeerückstände enthalten sind, die sich mit der Zeit im Wassertank absetzen. Wir beginnen mit der linken Taste, denn Optimum klingt gut. Ein langes, hässliches Piepen ertönt als Signal dafür, dass die Taste gedrückt wurde und das schicke Gerät die Arbeit aufnimmt. Im Wassertank wird das kühle Nass zum Kochen gebracht, ähnlich wie in einem Wasserkocher. Schnell geht das nicht, nach über vier Minuten erst ist das Wasser auf Betriebstemperatur und beginnt, durch die relativ großen, gut verteilten Abflusslöcher in den in der Kanne befindlichen Filter zu laufen, begleitet von einem leisen, angenehmen Plätschern und Tröpfeln. Zwischendurch kocht das Wasser nochmals auf, ab und zu ist ein lautes, störendes Klicken zu vernehmen. Ein dreifaches lautes Piepsen bringt uns auf den Boden der Tatsachen zurück, der Kaffee ist fertig, na endlich! Nicht zu langes Extrahieren sondern das langsame Aufkochen des Wassers ist Schuld an der Langsamkeit. Vor dem Einschenken muss der Filter aus der Glaskanne. Dafür kann er am Henkelchen gegriffen und auf dem mitgelieferten Filterhalterständer abgestellt werden. Obwohl die Maschine aus silberfarbenem Kunststoff hergestellt ist, ist dieser unpassend schwarz und wird direkt nach Gebrauch wieder in einer Schublade versteckt. Beim Eingießen des Kaffes öffnet sich der Deckel selbständig, was etwas nervig ist aber nicht zum Verschütten des wertvollen Inhalts führt. Das gleiche Prozedere noch einmal mit der linken Taste, die ein Schwallbrühverfahren „wie bei Pour Over per Hand“ in Gang setzt. Auch hierbei wird das Wasser erst bis kurz vor den Siedepunkt gebracht und anschliessend schwallartig in größeren Mengen in den Kaffeefilter abgelassen. Bei der Zubereitung mit der linken Taste schmeckt der Kaffee herrlich fruchtig, wird im Nachgeschmack aber etwas bitter. Die Pour Over Methode produziert einen ausgeglicheneres aber weniger fruchtiges Ergebnis.

Zusammengefasst ist das Handling auch bei dieser Maschine einfach, jedoch ist die überdimensionierte Glaskanne recht unhandlich, vor allem beim Ausspülen. Kleinere Kaffeemengen gehen in dem gläsernen Riesen einfach unter, bedecken gerade einmal den Boden. Beim direkten Geschmacksvergleich schmecken wir viel weniger Frucht, wobei uns das Ergebnis trotzdem gefällt.

Krups Pro Aroma

Viel gibt es zur Optik der Krups nicht zu berichten. Recht klobig und unspektakulär steht sie da, im schwarzen Plastik und gebürstetem Edelstahl. Es gibt lediglich einen beleuchteten Knopf zum Ein-/Ausschalten, der Bediener kann sich lediglich zwischen Kaffee – ja oder nein entscheiden. Die Wasser-Füllstandanzeige an der Vorderseite zeigt den Inhalt des Wassertanks, nicht in Litern, sondern großen und kleinen Tassen, maximal 15 bzw. 10 davon sind in einem Durchgang brühbar. Der herausnehmbare Filterhalter schwenkt bei Betätigung des Schalters nach links aus, Wasser wird von oben eingefüllt. Die Klappe für den Filter geht übrigens nur zu, wenn die Thermoskanne nicht drin ist. Soviel dazu. Kaffee rein, Wasser auch, Klappen zu und los – dann heißt es warten. Es brodelt und gurgelt, zischt und brüht. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in Zahlen: acht Minuten, wird es noch einmal laut. Die letzten Wassertropfen werden endlich durch die neun in centgroßem Radius über dem Filter verteilten Löchlein gespritzt. Der Brühvorgang findet hinter geschlossener Klappe statt, nichts für neugierige Kaffeefans, die ihrer Maschine beim Plätschern und Tröpfeln kontrollierend hinter die Abdeckung schauen möchten. Wie genau und bei welcher Temperatur das Wasser auf dem Kaffeebett verteilt wird, bleibt im Verborgenen. Den schubartigen Geräuschen nach zu urteilen passiert dies intervallartig. Fünf Minuten nach Beendigung des Brühvorgangs erfolgt die automatische Abschaltung. Dank Tropfschutzsystem kann die Thermoskanne auch während des Brühvorgangs herausgezogen werden, jedoch nicht zu lange, da sonst der Filter überläuft. Statt 1,25 l Edelstahl-Thermoskanne, in der der Kaffee vier Stunden lang heiß gehalten wird, ist das Modell außerdem mit Glaskanne erhältlich.

Auf der Verpackung wird mit „präziser Temperaturkontrolle für bessere Kaffeeextraktion“ geworben, wofür „Pro Aroma“ stehen soll. In der schlanken Bedienungsanleitung, in der kaum hilfreiche Angaben zu richtigem Kaffeegenuss gemacht werden, wird auf der ersten Seite in 13 Bildern die Bedienung beschrieben. Einzige Angabe zum Kaffee ist die empfohlene Kaffeemenge von einem gestrichenem, im Lieferumfang enthaltenen Plastiklöffel pro Tasse reguläres Kaffeepulver, maximal sieben Gramm. Der mit der Krups zubereitete Testkaffee unterscheidet sich am deutlichsten von den Anderen: Kaum Frucht oder Säure sind herauszuschmecken, dafür deutlich mehr Bitterstoffe, was der unglaublich langen Extraktionszeit zugeschrieben werden kann. Das Gerät taugt, um sich ohne viel Nachzudenken Kaffee zuzubereiten, der nicht jetzt gleich sondern innerhalb der nächsten vier Stunden ausgetrunken wird. Dank der Schlichtheit haben wir ein sehr einfach zu bedienendes, geradezu narrensicheres Gerät vor uns, leicht zu reinigen und schwer kaputt zu kriegen, da keine Glaselemente vorhanden sind.

Fazit: Beim Kauf einer Filterkaffeemaschine für Zuhause sollten vor allem die Temperaturstabilität und eine gleichmäßige Wasserverteilung im Fokus liegen. Besonders wichtig ist, dass die Maschine das Wasser nicht zum Kochen bringt, da zu heißes Wasser zu viele der flüchtigen Kaffeearomen zerstört. Auch die Qualität des Wassers, Hauptbestandteil einer Tasse Kaffee, spielt eine bedeutende Rolle für den Geschmack. Mit minderwertigen oder zu alten Bohnen ist auch mit der besten und teuersten Maschine kein Top-Ergebnis zu erzielen. Qualitativ hochwertiger, frische gemahlener Röstkaffee ist vorgemahlenen Discountprodukten geschmacklich meilenweit voraus. Eine gute Maschine ist durchaus wichtig, jedoch keineswegs Allheilmittel und alleiniger Garant für die perfekte Tasse Filterkaffee.

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