Im crema Test: Linea Micra

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Keine Frage, La Marzocco ist eine Topmarke, wenn es darum geht, dass Specialty-Coffee-Shops zwischen Melbourne und Kreuzberg mehrgruppig glänzen können. Im Heimsegment war man bisher mit der Linea Mini und der GS3 eher zwischen Rodeo Drive und Maximilianstraße angesiedelt. Mit der Linea Micra soll sich dies nun ändern: La Marzocco Lifestyle auch für Luxuseinsteiger.

 

 

Erstkontakt
Die La Marzocco Linea Micra, bei uns Ferrari like in Feuerrot, ist auch in anderen Farben erhältlich. Die neue Maschine für den Home-Barista kommt mit viel und sehr schönem Zubehör. Einem stylishen wertigen Milchkännchen für die Latte-Art-Liebhaber, einem Tamper aus Edelstahl und was für Maschinen eher ungewöhnlich ist, sogar mit einem Reinigungsmittel. Nur bei dem Siebträger geht La Marzocco einen eher ungewöhnlichen Weg. Es ist nur ein Siebträger vorhanden, ein bodenloser, in den dann der Einer- oder Zweierauslauf aus hochwertigem Kunststoff durch Drehen eingesetzt werden kann. Wer sich bei diesem Preis zu Recht über Plastik wundert, dem möchten wir sagen, das ist Absicht. Dadurch ist der Siebträger temperaturneutral und muss nicht lange aufgeheizt werden, damit wird die Brühtemperatur viel exakter und besser kontrollierbar. Die Lösung mag nicht jedem gefallen, es ist aber auf jeden Fall innovativ, platzsparend und nachhaltig mit einem Siebträger drei Aufgaben abzudecken. Die gängigen drei Siebe sind ebenfalls im Lieferumfang vorhanden, Einzel-, Doppel- und das Blindsieb zur Reinigung der Maschine. Der Wassertank ist eher ungewöhnlich unter der Maschine verbaut und kann nicht einfach entnommen werden, der Tank kann jedoch nach dem Entnehmen der Abtropfschale schnell und einfach befüllt werden. Die La-Marzocco-Brühgruppe und die gesamte Maschine ist technisch sehr hochwertig. Die Maschine selbst ist sehr dezent gehalten, mit Pumpen- und Kesselmanometer, einem Ein-/Aus-Schalter und dem Schieberegler, der den Brühvorgang startet und beendet. Für alle Kenner der La Marzocco’s sei noch angemerkt, dass die Micra, obwohl sie ihr sehr ähnlich sieht, kein Nachfolgemodell der Mini ist, sondern als eigenständiges Modell im La-Marzocco-Linea-Portfolio verbleiben wird.

Bedienung und Espresso Qualität
Für unseren Test betreiben wir die Maschine mit dem Wassertank. Wie vorher bereits angemerkt, kann der Wassertank nicht entnommen werden, er ist mit seiner Silikonnabelschnur mit der Maschine verbunden. Wir ziehen also die Abtropfschale heraus, öffnen den Schraubverschluss und füllen den Wassertank. Bei der Erstinbetriebnahme ist wichtig, dass man den Bezugshebel solange auf „links“ Bezug stehen lässt, bis sie von selbst abschaltet. Bei der Erstinbetriebnahme muss man den Wassertank während des Vorgangs einmal komplett nachfüllen. Das Ganze dauert nach dem Nachfüllen des Wassertanks nochmals circa 20 bis 30 Sekunden. Dann ist die Maschine in Betrieb. Links hat sie eine blaue Leuchte für das Wasser und rechts rot für die Heizung. Blau an beutet genug Wasser im Tank, blinkend Rot, die Maschine heizt und konstant Rot, dass die Solltemperatur erreicht ist. Sie ist sehr schnell warm, nach schon 2:25 Minuten war die Brühgruppe bereits auf Solltemperatur (dazu mehr im Technikteil) und die Maschine in nur 7:21 Minuten komplett betriebsbereit, das ist für eine Dual-Boiler-Maschine enorm schnell, bei ausgeschaltetem Dampfboiler spurtet die Micra sogar noch schneller auf Betriebstemperatur. Nun drehen wir den Zweierauslauf und das passende Sieb in den Siebträger und wir sind startklar. Was uns auffällt, ist, dass die La Marzocco einen sehr feinen Mahlgrad benötigt. Wir müssen unsere Mühle gegenüber anderen Maschinen sehr viel feiner einstellen. Wir geben circa 18 Gramm in das Doppelsieb und tampen. Der Kaffee ist sehr cremig und sehr gut im Geschmack, kein Wunder, die gesättigte La-Marzocco-Brühgruppe ist eine qualitativ besonders hochwertige Eigenentwicklung und das macht sich auch im Geschmack bemerkbar.

 

 

Technik und Innenleben
Wer das Innenleben voll zum Leben erwecken möchte, der muss die La Marzocco App installieren. Dazu müssen Sie vorgehen wie bei jedem anderen Gerät auch. Zuerst mit Bluetooth verbinden, danach über das Set-up der App das WLAN-Netz und das Passwort mitteilen. Die App gibt es im Apple und Google-Play-Store, wir haben die App für Apple installiert. Wichtig, da es mehrere La-Marzocco-Apps gibt, Sie brauchen die „La Marzocco Home“ App. Sie ermöglicht eine sehr umfassende Steuerung: Brüh- und Boilertemperatur einstellen, Auto-On/Off, Shottimer, Pre-Brew-Einstellungen “on”(Benetzungsphase) “off” (Haltephase), Auto-Standby, Dampfboiler-Abschaltung, Einschalten, Rückspülmodus, diverse Statistiken, Webdokumente, Anleitungen, Tutorials … Kurzum, die App steuert so ziemlich alles an der Maschine und für alle, die Experimentieren wollen, ist diese App Pflicht, denn nichts von all dem können Sie an der Maschine ohne die App einstellen. Ein eingebauter Shot Timer wäre aus unserer Sicht hier noch eine sinnvolle Ergänzung.

Im Inneren der Maschine zeigt sich die Technik und Qualität. Man hat eine Dual-Boiler-Maschine vor sich mit einer Steuerung, die keine Wünsche offenlässt, allerdings nur über die App programmierbar ist. Zusätzlich besitzt die Maschine die technisch sehr hochwertige La-Marzocco-Brühgruppe. Diese patentierte La-Marzocco-Brühgruppe mit eigener Heizung und Magnetventil sorgt für eine extrem konstante Brühtemperatur und Brühdruck. Brühgruppe und Boiler sind wie bei allen La-Marzocco-Maschinen eine Einheit. Bei der Größe der Maschine gab es die Vermutung, dass es sich um einen Thermoblock handelt. Dem ist nicht so, es ist ein 230 ml Kaffeeboiler verbaut, dessen nachlaufendes Wasser durch die außen liegende Spindel am Dampfboiler vorgewärmt wird. Das merkt man in der Tasse, der Espresso ist hervorragend.

Allerdings ist das Ganze technisch nicht ohne Aufwand zu haben, was sich sicherlich auch im Preis widerspiegelt. Denn mit einem Preis ab 3332,00 Euro für die Edelstahlvariante und 3546,20 Euro für die bunten Modelle: weiß, schwarz, blau, gelb, rot und silber, ist das kein Schnäppchen. Dafür bekommt man aber auch Qualität bis ins letzte Detail.

Die Schläuche haben an der Verbindung Federn zum Bauteil übergestülpt, die so ein Knicken verhindern, was sicher die Lebensdauer der Schläuche verlängert. Auch die Pumpe ist eine große, extrem leise Rotationspumpe und kaum zu hören. Einziges Manko: Der Werkspumpendruck von 9 bar ist nur im Inneren zu ändern, nach dem Öffnen der Maschine ist die Stellschraube von oben zugängig, befindet sich aber ganz unten im Gehäuse. Ein weiteres kleines, aber intelligentes Detail ist, dass der Kaffeetassenwärmer mit Ring-Magneten versehen ist, so dass er sich sehr einfach und problemlos ausbauen und wieder fixieren lässt. Der Brühschiebeschalter ist ein reiner On/Off-Schalter und kann nicht wie erhofft den Brühdruck regeln, doch das kennt man so auch von der Linea Mini. Der Dampfdruck ist sehr hoch und somit für Latte-Art bestens geeignet, eine echte Dual-Boiler-Maschine mit kleinem Fußabdruck ohne Abstriche.

Resümee
Die Linea Micra ist von außen sofort als La Marzocco zu erkennen und auch die verbauten Komponenten lassen daran keine Zweifel aufkommen.
Die patentierte gesättigte Brühgruppe und das gesamte Konzept der Maschine bringen auch ohne Vorkenntnisse einen erstklassigen Espresso in die Tasse. Wer gerne mit seiner Maschine spielt, kommt aber genauso auf seine Kosten, muss dafür allerdings die App herunterladen und sich so mit der Maschine verbinden. Die Micra ist wie der Name schon vermuten lässt, die kleinste Maschine in der La-Marzocco-Linea-Sparte und damit auf jeden Fall für den Heimgebrauch ausgelegt. ˙

 

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