Röster des Jahres 2009

Es ist nicht alles Gold, was röstet. Es reicht nicht, eine rührige Klein­rösterei zu sein, um automatisch guten Kaffee hervorzubringen. Unser Röster des Jahres ist der Beweis, dass dies trotzdem möglich ist.
 

> Röster des Jahres, diese höchste Auszeichnung für einen einheimischen Röster wird jedes Jahr von den Experten der crema-Redaktion vergeben. Ausschlaggebend für die Prämierung ist dabei natürlich in erster Linie die Qualität des gerösteten Kaffees. Faktoren wie gleichbleibendes Niveau über ein Jahr oder ein ausgewogenes Produktsortiment unterschiedlichster Proven­ienzen fließen jedoch auch in die Bewertung ein. Nachdem es letztes Jahr mit Supremo aus Unterhaching bei München eine Rösterei aus dem Süden war, die die Auszeichnung erhielt, entschied sich die Jury 2009 für einen Vertreter aus dem Norden: die Elbgold Rösterei in Hamburg.

Eigentlich wollten der Architekt Thomas Kliefoth und die PR-Be­raterin Annika Taschinski nur „selber Kaffee machen“. Jahrelang suchte das Paar nach den perfekten Bohnen, experimentierte in der Pfanne am heimischen Herd und fragte sich, warum nur Italiener guten Espresso rösten können. Immerhin bietet Ham­burg als europäischer Hauptumschlagplatz für Rohkaffee die idealen Voraussetzungen für besten Kaffeegenuss. Früher gab es in der Hansestadt rund 300 kleine Privatröstereien, von denen heute nur wenige übrig geblieben sind. Aber die Nachfrage nach hochwertigen Kaffees wächst sowie das Interesse an perfekt zubereiteten Kaffeespezialitäten. Fragt man die beiden nach dem Anfängen ihrer Leidenschaft erinnert sich Thomas Kliefoth: “Ich bin bereits mit 16 auf der Vespa durch ganz Hamburg gedüst – auf der Suche nach dem besten Cappuccino. Für guten Kaffee war uns nie ein Weg zu weit.” Später reiste das Paar dann in ferne Kaffeeanbaugebiete, erkundigte sich auf Fachmessen und erforschte weltweit die unterschiedlichen Kaffeetraditionen.  “Beim gemeinsamen Urlaub in Mexiko 2003 fiel dann die Entscheidung, endlich den eigenen Traum zu leben. Von da an ging alles relativ schnell, schließlich musste das fertige Konzept nur noch einmal überarbeitet werden. Viel Arbeit gab es dafür beim Umbau des Ladens, den wir in vier Monaten zum Großteil selber geleistet haben”, sagt Annika Taschinski. Zeit zum Durchatmen blieb auch nach der Eröffnung Weihnachten 2004 nicht, denn der Laden wurde sofort gestürmt.

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Heute ist Elbgold nicht nur bei eingeschworenen Kaffeefans ein Begriff. Die Kunden kommen aus ganz Hamburg und Um­gebung und – dem Internet sei Dank – zwischenzeitlich auch aus der ganzen Republik. Inzwischen kann man das hanseatische Edellabel auch an anderen schönen Orten – in Galerien, Agenturen, hochwertigen Läden, Restaurants und Cafés –  genießen oder kaufen.

Das Restaurant “Engel an der Elbe”, das 5-Sterne-Hotel “Casino Travemünde”, die “Galerie Morat” und auch ein Wiener Café servieren ihren Gästen das „Gold der Elbe“. „Die Anfragen nach unserem Kaffee häufen sich, aber wir sind mit unserer Marke sehr selektiv“, so Annika Taschinski. Mit dieser Philosophie liegen die zwei Perfektionisten genau richtig. Hamburgs Medien und Rei­se­führer schwärmen von der Rösterei und das Magazin “Der Fein­schmecker” verlieh ebenfalls einen Award. Die dickste Auszeich­nung können sich die beiden jedoch ab sofort über den Probat-Röster hängen:
Röster des Jahres 2009.

Mehr zu dieser und anderen Röstereien in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es im Röster-Guide.