Perfekt Tampen

Für die Zubereitung eines perfekten Espressos, gibt es einige Faktoren, die es zu beachten gilt. Ein Faktor ist das Tampen, doch was verbirgt sich hinter dem Begriff? Tampen bezeichnet das Andrücken des Kaffeemehls im Siebträger mit einer Andrückhilfe, die als Tamper bezeichnet wird.

Tampen in fünf Schritten

Ein wichtiger Arbeitsschritt, der unmittelbar nach der Mahlung in den Siebträger erfolgt, ist das Tampen. Beim Tampen drückt man das Kaffeemehl kräftig an. Wichtig ist, dass das Kaffeemehl vorher gleichmäßig im Siebträger verteilt wurde. Der ausgeübte Druck zum Tampen sollte circa 15 Kilogramm bis 20 Kilogramm entsprechen. Wichtiger ist jedoch, dass der Druck immer gleich ist, da sich das Brühverhalten bei der Zubereitung sonst verändert. Mit etwas Übung wird der Druck beim Tampen automatisch konstant. Zudem ist es wichtig gerade zu tampen, um eine ungleiche Extraktion zu verhindern. In keinem Fall darf mit dem Tamper an den Rand des Siebträgers geschlagen werden. Siebträger und Tamper werden hierdurch beschädigt und der bereits angedrückte Kaffee bekommt Risse.

Tampen ist nur ein Faktor

Einige Faktoren sind in Bezug auf die Mahlung noch zu berücksichtigen. Bei normaler Nutzung einer Mühle kann man von einem konstanten Mahlgrad ausgehen. Überhitzung führt jedoch zu einer Veränderung des Mahlgrads, da sich die Mahlscheiben oder das konische Mahlwerk ausdehnen. Ein abgenutztes Mahlwerk liefert keine konstanten Ergebnisse. Ein neues Mahlwerk muss sich zunächst einschleifen, bis es konstant arbeitet. Für den Erstbetrieb sollte nicht auf Reis oder Körner zurückgegriffen werden, diese können das Mahlwerk beschädigen.

Espresso wird in den Siebträger gemahlen

Die Veränderung des Mahlgrads führt, bei gleicher Mahlzeit, zu einer veränderten Dosis. Mahlt man gröber, wirft die Mühle in der gleichen Zeit mehr Kaffee aus als zuvor. Feinere Mahlungen benötigen hingegen mehr Zeit. Beim Verstellen des Mahlgrads muss beachtet werden, dass das Kaffeemehl mit dem neuen Mahlgrad in der Regel erst nach ein bis zwei weiteren Bezügen aus der Mühle kommt. Es ist ratsam, immer etwas Kaffee zu verwerfen, bevor man prüft, ob der neue Mahlgrad passt. Kaffee reagiert zudem hygroskopisch, Feuchtigkeit aus der Luft wird aufgenommen. Bei feinen Mahlgraden kann dies beispielsweise bei Regenwetter zu Klumpenbildung führen, was eine gleichmäßige Verteilung des Kaffees im Siebträger erschwert.

Konstanz ist das A und O bei der Zubereitung von Kaffee. Neben dem Mahlgrad gehört hierzu die Dosierung. Die Dosierung sollte immer mit einer Waage gemessen werden, die in 0,1 Gramm Schritten auflösen kann. Insbesondere Haushaltsmühlen schwanken bauartbedingt sehr stark bei der Dosis. Ohne Messung und Anpassung des Kaffees im Siebträger führt das unweigerlich zu starken Unterschieden bei der Zubereitung. Ist man sich dessen nicht bewusst, ist man häufig frustriert, da die Ergebnisse so stark unterschiedlich sind.